Kaufangebot

Liebes Flingern-Süd, liebe Düsseldorfer:innen, liebe Freund:innen, die den Prozess der Planwerkstatt ermöglicht, begleitet und unterstützt haben,

 

dies ist ein offener Brief an die Stadtgesellschaft und ein öffentliches Kaufangebot für ein Grundstück des Projektentwicklers Cube Real Estate GmbH (Cube). Vor zwei Jahren wurde ein Kompromiss zwischen Cube und der Stadtgesellschaft verabredet. Teil des Kompromisses ist die Übertragung einer ca. 400 m² großen Fläche an der Kiefernstraße (Baugrundstück K22) in eine gemeinwohlorientierte Trägerschaft. Um den Kompromiss zu realisieren, bieten wir als gemeinnütziger Verein Planwerkstadt Düsseldorf e.V. hiermit dem Projektentwickler 250.000 € für besagtes Grundstück.

 

Der Kompromiss resultiert aus einem einzigartigen Beteiligungsprozess

 

Cube kaufte 2017 das Gelände zwischen Erkrather Straße und Kiefernstraße (ehemaliger Parkplatz B8-Center). Die ursprüngliche Planung sah dort hochpreisige Mikroappartements und Hotels vor. Dies stieß auf Widerstand. Bürger:innen aus dem Stadtteil organisierten einen kreativen Protest mit dem Ziel, sich an der Stadtentwicklung zu beteiligen. Daraus entstand der Beteiligungsprozess Planwerkstatt 378. Im Mai 2020 wurde sich auf ein neues städtebauliches Ergebnis geeinigt. Dieser Kompromiss sah unter anderem anstelle der geplanten Hotels bezahlbaren Wohnraum vor. Die Umsetzung der vielfältigen Erwartungen der beteiligten Bürger:innen wollte Cube nicht übernehmen. Diese wirtschaftlich kaum rentablen Nutzungen fasste Cube daher auf dem Grundstück zusammen, für das dieses Kaufangebot gilt. Anschließend übertrug Cube die Verantwortung für die Entwicklung dieses Grundstücks an die Aktivist:innen der Planwerkstatt.

 

Die Planwerkstatt wird bei der Entwicklung des Grundstücks von der Stadt unterstützt.

 

Die Aktivist:innen der Planwerkstatt gründeten im Frühjahr 2021 den gemeinnützigen Planwerkstadt Düsseldorf e.V. und übernahmen damit die Verantwortung für die Entwicklung des Grundstücks. Hier soll ein Ort entstehen, an dem sich mit der Frage „Wem gehört die Stadt?“ auseinandergesetzt wird: das sogenannte K22.

 

An dieser Stelle wandten wir uns an die Stadt Düsseldorf mit der Bitte, die Übernahme des Grundstücks und die Entwicklung des Gebäudes zu begleiten. Im Rahmen einer engen Kooperation stellten wir schließlich einen gemeinsamen Förderantrag auf Mittel des Bundesbauministeriums für die Realisierung des Gebäudes. Im Zuge dessen wollte die Stadt Düsseldorf den Übergang des Grundstücks organisieren. Jedoch hat sich nun herausgestellt: Aktuell und kurzfristig steht uns keine Förderkulisse für den Bau des K22 zur Verfügung.

 

Der Projektentwickler möchte das Grundstück behalten und gefährdet den Kompromiss

 

Für alle Beteiligten war ersichtlich, dass das K22 nicht zeitgleich mit der restlichen Bebauung entstehen kann. Cube plant jedoch noch in diesem Jahr den Baubeginn für das Gesamtgelände. Die Stadt bietet uns plötzlich an, dass Cube das K22 baut und uns anschließend vermietet. Das bedeutet: Wir sollen die gemeinwohlorientierten Nutzungen im Ehrenamt erbringen und parallel durch unsere Miete ein Gebäude finanzieren, das im Eigentum eines privatwirtschaftlichen Projektentwicklers bleibt. Wenn die Cube Real Estate GmbH das Grundstück behält, dort ein Haus baut und es anschließend vermietet, entspricht dies jedoch nicht dem Kompromiss. Denn der Kompromiss sieht vor, das Grundstück an einen gemeinwohlorientierten Träger übergeht. Cube ist dies nicht.

 

Mit dem Kaufangebot soll der Kompromiss gerettet werden.

 

Ein Detail des Kompromisses war, dass Cube das Grundstück zu ihrem Einkaufspreis weiterreicht. Da uns der genaue Einkaufspreis nicht bekannt ist, bieten wir 250.000 Euro für das unbebaute, ca. 400 m² große Grundstück. Wir erwarten, dass Cube am vereinbarten Kompromiss festhält. Mit diesem belastbaren Angebot leisten wir unseren Beitrag dazu.

 

Wir sind uns weiterhin der Unterstützung der Stadtgesellschaft sicher.

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